Robinsondorf
Robinson und wilde Tiere, ein Abenteuer für 37 Kinder
Wer bei den Schlagwörtern : Freitag, Robinson und Insel, gleich an die Karibik denkt und davon ausgeht, dass nun eine Kurzversion des Romans von Daniel Defoe folgt, hat sich getäuscht.
Denn nicht immer ist alles so, wie es beim ersten Anblick scheint.
Dennoch liegt er nicht ganz falsch, denn es gibt tatsächlich einige Parallelen zwischen dem Roman von 1719 und dem diesjährigen Freizeitwochenende .
Nun Gut. Das Saarland ist nicht unbedingt die große weite Welt und Neunkirchen liegt auch nicht wirklich irgendwo in der Südsee.
Aber in unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich ein Fleckchen Erde, an dem man unbeschwert ein paar Tage verweilen kann.
Man nennt es das „Robinson-Dorf“
Es ist wie eine „Insel“ mit ein paar Bäumen, unter denen man träumen kann.
Ebenso gibt es einige Hütten die zwar auch in Holzbauweise sind , verfügen im Vergleich zu Robinson’s Baumhaus jedoch etwas mehr an Komfort. Denn den möchte man ja auch nicht ganz vermissen.
Kein Eingeborener, Namens „Freitag“, hatte nun zum Kannibalenschmaus an diesen stillen Ort geladen, sondern Wir, der Biker SaarLorLux e.V. hat in diesem Jahr einige Schülerinnen und Schüler der therapeutischen Schülerhilfe, sowie der freiwilligen Ganztagsschule Dillingen eingeladen.
3 Tage lang sollten sich die Kinder wieder einmal in einer gemütlichen Atmosphäre vom Alltag erholen und einfach nur Spaß haben.
Und zwar von Freitag bis Sonntag. Somit haben wir erneut eine Parallele zum Roman von 1719 gefunden.
Das Frachtschiff, ein MAN-Lienienbus mit 50 Plätzen, legte folglich am Freitagnachmittag gegen 14.oo Uhr in Dillingen mit 37 Kindern im Alter von 7-12 Jahren, nebst Betreuern ab.
Den Hafen hatten wir für unser Vorhaben von der Saar an die Odilienschule verlegt.
So schipperte der (Bus-)Kapitän, durch ruhiges Fahrwasser in Richtung Süden.
Da es nicht immer die Ferne sein muss, weil das Gute doch manchmal auch so nah liegt, dauerte es auch nicht Wochen, sondern kaum 45 Minuten bis man in Furpach, unweit des Robinsondorfes, strandete. Die letzten Meter konnten dank der ruhigen See trockenen Fußes und mit allerhand Koffern und Handgepäck bewältigt werden.
Wie im „Original“, waren die Kinder erst einmal überrascht als sie das Gelände zum ersten mal sahen und betreten durften.
Nachdem sie sich erst einmal orientiert und ein Plätzchen (das Bettlager) für die nächsten 2 Nächte gefunden hatten, galt es das Gelände zu entdecken und erforschen.
Genau wie Robinson, hatten auch die Kinder viel Neues entdecken können.
Das Fußballfeld war genauso interessant wie die Seilbahn, der Klettergarten oder das Gelände überhaupt.
Nicht wie einst mit Palisaden, sondern bloß mit einem Zaun gesichert, brauchten die neuen „Dorfbewohner“ keine Angst vor wilden Tieren haben (Goldschdiggs Bluthund musste draussen bleiben) und durften sich somit frei von Zwang oder dem Gefühl einer ständigen Betreuung, auf dem gesamten Gelände ungezwungen entfalten.
Bis zum Abendprogramm blieb noch etwas Zeit und man war froh, dass man mit Thomas (Graf von Zahl) einen ortskundigen Fremdenführer hatte und sich so auf eine Safari in unbekanntes Terrain begeben konnte.
Durch den Wald und unbewohntes Gebiet schlug sich die Bande den Weg frei, bis an ein Gewässer dessen Namen nur den Einheimischen geläufig sein durfte. Okay, als Furpacher Weiher kennen ihn vielleicht doch Einige mehr. Bis auf ein paar wilde Enten und ein einzeln daher schwimmender Schwan gab’s auch nicht die Vielfalt an unbekanntem und gefährlichem Getier.
Und doch gab es Kinder, die beim Anblick des Schwanes aus 1Meter Distanz, fasziniert waren und erwähnten, dass sie so nah noch nie einem solchen Tier gegenüber standen.
Schnell war der Seerundgang absolviert und die mittlerweile recht abgeschwächte Schar zurück im „Robinson-Dorf“. Beachtlich, wie schnell man so manchen Stubenhocker außer Atem bringen kann.
Auf Jagd musste niemand, denn die Würstchen und Frikadellen, brutzelten schon bald auf dem offenen Feuer und nach einem kleinen „Einschlaf-Filmchen“ lagen bald alle in den Kojen.
So ein Insel-Leben kann durchaus schon einmal stressig werden, zumal für die Betreuer wenn die kleinen in ungewohnter Umgebung nicht einschlafen können und andere ganz früh wach werden und aufstehen wollen.
Umso schöner wenn man sich dann an einen gedeckten Frühstückstisch setzen kann und sich alle am vorbereiteten Frühstücksbuffet nach Herzenslust bedienen dürfen.
Ich denke, das hätte selbst Robinson Crusoe genießen können.
Herumtollen, spielen und basteln ließ die Zeit bis zum Mittagessen im Fluge verstreichen.
Hatte ich es schon erwähnt ?
Wem ist es aufgefallen ?
Welches Schlagwort fehlte denn am Anfang des Berichtes ?
Was wäre ein Inselaufenthalt bei Regen ?
Nur logisch, dass bei unserer Freizeit auch die Sonne scheinen musste.
So war das bestimmt auch bei Robinson. War es morgens etwas neblig und die Feuchtigkeit stand bis in den Vormittag in den Spielwiesen, so konnte man doch die Rollkragenpullover in den Koffern lassen. Wärmer hatte es der Robinson wohl schon, aber bei immerhin 21 °C will man sich nicht beklagen.
Und dann war da ja noch was:
Eigentlich ging es dem Robinson gar nicht so schlecht, auf seiner Insel.
Es gab da Ananas, Kokosnüsse, Pfirsiche, Kiwi und allerlei exotische Früchte.
Die hatten wir nicht. Aber eine Idee wie wir den Missstand beheben konnten.
In den Augen der Kinder war unsere Idee noch weitaus besser, als einfach den Obstmann kommen zu lassen.
Da hieß es erneut: Die ganze Mannschaft sammeln und in 2er Reihen aufstellen.
Auf geht’s zu neuen Ufern. Am Ende des Fußmarsches gab es Ananas-, Kokosnuss-, Pfirsich-, Kiwi- und sonstiges Früchte – EIS !!!
Da hat sich die Anstrengung gelohnt.
Wieder zurück gab es etwas später nach dem Abendessen noch einen Filmabend.
Nix Mickey Maus, Donald Duck und Co.
Für ein Abenteuer auf unserer Robinson-Insel muss es schon ein Drache sein.
Ein „OhneZahn“-Drache begeisterte die Kinder.
So wie in der Südsee, ging auch dieser Tag einmal zu Ende. Aber nur, damit ein neuer Tag beginnen konnte. Das es der letzte Tag sein würde war natürlich schade. Doch das Programm stimmte die Kinder auf einen erlebnisreichen Tag ein.
7 Jahre verbrachte Robinson auf „Seiner“ Insel.
Für die Kinder sollten es 3 Tage sein, bis es hieß Abschied zu nehmen.
Und auch hier war es wieder so, wie im Buch von Daniel Defoe beschrieben.
Auf der einen Seite war Robinson froh, endlich die Insel verlassen zu können und wieder nach Hause zu dürfen.
Auf der anderen Seite wusste er auch was er schon bald vermissen dürfte. Nämlich, Ruhe, Freiheit, Ausgelassenheit und einfach den schnöden Alltag hinter sich zu lassen.
So dürfte es auch in den Kindern ergangen sein.
Das Gelände war gereinigt, die Hütten gesäubert und alle standen schon mit Sack und Pack parat.
Das Schiff (der Bus) lief ein und flugs waren alle Strandgüter verstaut. Die kleinen Seeräuber nahmen ihre Plätze ein und schon legte man ab.
Mir ist nun nicht bekannt welche wilden Tiere dem Robinson begegnet sind. Das es aber bestimmt welche gegeben hatte, dessen bin ich mir sicher.
Deshalb sollten auch die Kinder aus dem Robinson-Dorf die Möglichkeit haben solch eine Begegnung zu haben.
Da dies nicht in unmittelbarer Umgebung geschehen konnte, dessen war man sich bewusst.
Deshalb stand auch noch ein besonderer Programmpunkt an.
Alles was wir bisher nicht bieten konnten, hatte die Stadt Neunkirchen auf dem Zoogelände vereint.
Flamingos, Tiger, viele Bunte Vögel und viele unterschiedlichste Reptilien.
Aber auch anderes Getier wie Elefanten, Zebras, Giraffen sowie alles was man auf einer Südseeinsel nicht finden würde.
Inklusive einem großen Abenteuerspielplatz.
Bei der Abfahrt am Haupteingang des Zoo’s stand den Kindern die Begeisterung in die Augen geschrieben.
Nun stand die Heimfahrt an und damit wir die Kinder nicht hungrig ihren Eltern übergeben mussten, legte man einen Landgang mit Mittagessen in Beckingen ein.
Die „Connor Ranch“ in Beckingen sponserte das „All you can eat“ – Essen für Alle.
Natürlich inklusive Getränke in ausreichender Menge.
Mit Schnitzel, Nudelauflauf und Chicken Nugget schlugen sich alle nochmals den Bauch voll.
Dafür mal ein ganz herzliches Dankeschön an die „Connor Ranch“ und Herr Zerch.
Die Heimreise und somit der Abschluß des Abenteuers in Dillingen war nur noch eine Sache von wenigen Minuten.
Konnten wir mit unseren bescheidenen Mitteln auch nicht wirklich die Südsee für die 37 Kinder ermöglichen, so ist es uns zumindest auch in diesem Jahr gelungen, die Kinder auf eine kleine Reise zu schicken, um dem tristen Alltag für einen begrenzten Zeitraum zu entfliehen.
Für viele Kinder war es das erste Mal, getrennt vom Elternhaus in Ferien zu sein.
Für viele das erste Mal im Zoo.
Einige waren noch nie in einem Lokal zum Essen gewesen.
Aber alle würden gerne nochmals mit dem „Biker SaarLorLux e.V. unterwegs sein.
Wer weiß, vielleicht klappt’s ein anderes mal mit der Karibik.
Spende für Brandopfer
Wir helfen gerne.
Schnell, unbürokratisch und effektiv „Not leidenden Kindern“ zu helfen ist, seit bestehen unseres Vereins, ein großes Anliegen der Mitglieder.Das wir auch heute noch voll und ganz hinter unserer Zielsetzung stehen und alles Mögliche tun, um den Anforderungen unserer Mitgliedern, sowie der gerecht zu werden, bewiesen wir heute erneut.
Durch die Recherche von Dietmar wurde bekannt, dass bei dem verheerenden Brand in einem Wohnhaus am vergangenen Freitag in Saarhölzbach, unter anderem auch einige Kinder mit ihren Familien betroffen sind.
So kurz vor Weihnachten ist ein solcher Schadensfall besonders hart für die Familien und insbesondere deren Kinder.
Denn wie soll Weihnachten mit all seinen zahlreichen Facetten stattfinden, wenn man nicht wie gewohnt in heimischer Atmosphäre und in gewohnter Umgebung beisammen sitzen kann? Wie traurig und aussichtslos muss die Lage sein, der sich die Betroffenen stellen müssen.
Hier wollen wir als „Biker SaarLorLux e.V.“ zumindest etwas Licht ins Dunkel bringen und versuchen mit einer finanziellen Unterstützung den Kindern ein wenig Glanz zum Weihnachtsfest und, wenn irgendwie möglich, ein Lächeln zu schenken.
Um den Bestimmungen unserer eigenen Satzung entsprechen zu können und wie dort festgesetzt „mittelbar“ helfen zu können, hat sich der Vorstand auf kürzestem Wege (mittels Telefon) dazu entschlossen, den Kindern eine Spende in Höhe von 500,- € zukommen zu lassen.
Durch unsere Kassenwartin Heike Broschardt wurde umgehend ein Kontakt zum Vorsitzenden des Vereins „Herzensengel“, Herr Adrian Schmitz, hergestellt, der sozusagen als Mittelsmann unsere Spende sofort und ohne Abzug weiterleiten wird.
Durch uns wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, dass dieses Geld dazu verwendet werden soll, den Kindern ein Weihnachtsfest zu bereiten und auch den ein oder anderen Weihnachtswunsch erfüllen zu können.
Wir wünschen den betroffenen Familien und deren Angehörigen an dieser Stelle trotz des schweren Schicksalsschlages ein besinnliches Weihnachtsfest, friedvolle Festtage im Kreise lieber und netter Menschen, sowie alles Gute, Kraft und Stärke für die kommende Zeit.
Durch Euch, die Mitglieder, werden wir hoffentlich auch weiterhin auf diese Art und Weise unserer Aufgabe gerecht werden und in Zukunft in Not geratene Kinder und deren Familien helfen können.
So muß es sein und genau so, sollte es auch bleiben !
Weitere Spenden:
Aktion Wunschbaum……………………………………………3.000€